Nachdem gestern alles anders, als ursprünglich geplant, verlief und wir einen Ruhetag eingelegt hatten, war unsere Permit für den Left Fork North Creek Trail, die wir Anfang August in der
Permit-Lottery zugelost bekamen, verfallen. Pro Tag dürfen nur 80 Personen auf diesen Trail. Da wir uns aber unbedingt die Subway ansehen wollten, blieb uns nichts anderes übrig, als früh morgens
zu versuchen, von den ganz wenigen nicht in der Lottery vergebenen Permits noch welche für uns zu bekommen.
Um 7:00 Uhr sollte der entsprechende Permit-Schalter im Visitor-Center im Zion Nationalpark öffnen. Um möglichst nichts dem Zufall zu überlassen, wollten wir gegen 6:00 Uhr dort sein. Wegen der
Anfahrt klingelte der Wecker also gegen 03:45 Uhr. Eine knappe Stunde später waren wir am Visitor Center. Auf dem Parkplatz herrschte schon beunruhigend viel Leben. Glücklicherweise waren das
aber wohl alles Leute, die schon so früh mit dem Wandern begannen. Wir sind dann also zum Eingang des Gebäudes und kassierten schon mal den ersten Schock: wir waren anscheinend nicht die ersten.
Vier Jungs lagen dort in ihren Schlafsäcken und Schienen die Nacht dort verbracht zu haben. Wir haben uns dann auch an den Eingang gesetzt und gewartet - bis um 7:00 Uhr. Dann öffnete der
Schalter. Natürlich nicht da, wo wir stundenlang gewartet hatten, sonder halb ums Haus rum, an einem Fenster. Die vier Jungs vor uns wollten zu einem Ziel auf einem anderen Trail und die, die
nach uns kamen, waren uns egal...
Etwa 07:15 Uhr hatten wir sie dann, die erhofften Permits. Und dieses Mal wollten wir alles richtig machen. Also haben wir dann erst einmal ein Geschäft gesucht und uns mit Energie- und
Eiweißriegeln versorgt. Außerdem haben wir uns überlegt, was wir alles von unserer Ausrüstung mitnehmen, um so viel wie möglich Wasser mitnehmen zu können. Immerhin stand uns wieder ein heißer
Tag bevor. Kurz nach 9:00 Uhr waren wir dann am Trailhead angekommen, von wo aus wir unseren Marsch beginnen wollten. Nochmal aufs Klo (wichtig!!!) und dann die Rucksäcke packen. Neben der
Verpflegung haben wir insgesamt 7 Liter Wasser, und jeder ne lange Hose und ne Jacke eingepackt. Eine Taschenlampe haben wir auch dabei gehabt. (Sicherheitshalber und auf Anraten des Rangers im
Visitor Center.)
Tja und dann ging es so etwa 09:30 Uhr los. Hin und zurück war der Teil des Trails, den wir gehen wollten und konnten, etwa 9 Meilen lang. Nach einem steilen Abstieg ins Tal folgte der Weg - der
mal mehr, mal weniger und manchmal gar nicht zu erkennen war - dem North Creek.
Von Wandern hatte das ganze irgendwie nicht sehr viel. Unzählige Male ging es durch den Bach, der zum Glück nicht sooo viel Wasser führte. Mit dem Gepäck über große Felsblöcke zu klettern ist
stellenweise recht abenteuerlich gewesen. Etwa 4 Stunden haben wir bis zum Ziel gebraucht, wobei sich das letzte Stück ganz schön gezogen hat. Am Ziel angekommen, wurden wir aber umgehend für den
langen Anmarsch belohnt. Wie auf einer Treppe mit vielen kleinen Stufen überwand das Wasser mehrere Höhenmeter in einem Wasserfall. Den galt es noch zu erklimmen. Dann waren wir da.
Im Grunde ist die Subway eine kurze Röhre im Bergmassiv, die vom Wasser ausgespült wurde. Der Anblick war grandios.
Auf der anderen Seite ging der Trail noch weiter. Für uns jedoch nicht. Man benötigt Erfahrung im Klettern bzw. Bergsteigen und Hilfe, um dort weiter zu kommen. In der Zeit, die wir dort waren,
haben sich drei kleine Gruppen von oben abgeseilt. Die waren teilweise in Neoprenanzügen und mit Kletterausrüstung unterwegs. So, wie die aussahen, mussten die wohl durch das eine oder andere
tiefe Wasserloch...
In den Pausen zwischen diesen Gruppen haben wir unsere Bilder gemacht. Man muss aber die Uhr im Auge behalten, da auch noch der Rückweg idealerweise bei Tageslicht absolviert werden will.
Sonnenuntergang war etwa 19:30 Uhr. Also machten wir uns nach einer kleinen Stärkung kurz vor 15:30 wieder auf den Rückweg. Der ging etwas schneller, so dass wir schon nach etwa 3 Stunden zurück
am Trailhead waren. Völlig k.o. nebenbei bemerkt. Denn der steile Abstieg vom Anfang unseres Marsches musste ja wieder erklommen werden. Und das Stück hat es in sich - ca. 400 Meter fast
senkrecht in den Himmel...
Auf dem Parkplatz wartete ein freundlicher Parkranger, der die Permits aller Ankömmlinge überprüfte. Nach einer guten halben Stunde waren wir wieder soweit bei Puste, dass wir uns auf den Weg zur
nächsten Station machen konnten: Abendessen in Hurricane beim Burgerbrater unseres Vertrauens und dann nach Las Vegas.
Die Fahrt nach Las Vegas dauerte gut zwei Stunden und führte uns noch kurz am Wilden Westen vorbei.
Allerdings sind wir wieder in die ursprüngliche Zeitzone zurückgekehrt. Etwa 23:30 Uhr sind wir fix und fertig in unsere Hotelbetten gefallen.
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